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Konstitutionell orientierte Behandlungsformen
Definition
Konstitution ist
der aus den Erbanlagen hervorgegangene, aber durch Umwelteinflüsse veränderbare
Zustand eines Menschen, wie dessen individuellen Reaktionen auf äussere
und innere Einflüsse.
Bereits im Zeitalter der erfahrungsmedizinischen Naturheilkunde,
dem Vorläufer unserer heutigen Apparatemedizin, war im selben Rahmen das
Bestreben vorhanden, dem Patienten qualitative Linderung seiner Beschwerden
zu ermöglichen. So waren verschiedenste Kulturen auf der Suche nach einer
Typenlehre, um der Gleichheit, resp. dem Ursprung verschiedener Krankheitsbilder
und deren Entstehung und Verlauf konkreter zu erfassen. Resultierend daraus
konnten demnach Konstitutionen beim Namen genannt werden, die bestimmte,
ähnlich
organische Schwachpunkte und Reaktionsmuster beinhalteten.
Individuelle Konstitution
Somit stellt die individuelle Konstitution die Leitschiene dar,
auf der die meisten Krankheitsentstehungen im Laufe des Lebens ablaufen.
Sie gilt somit als Summe aller angeborenen Eigenschaften und wird durch
viele Faktoren, insbesondere Umweltfaktoren, (Beruf, Familie, sozialer
Status etc.) sowie erblichen
Einschlägen beeinflusst. Je nach Widerstandsfähigkeit des Organismus,
sich inneren und äusseren Einflüssen zu stellen, ist entscheidend für die
Entwicklung einer Disposition im Sinne einer Krankheitsneigung.
Das schwächste Organ als konstitutionelle Ausgleichsfläche eines
Individuums kann deshalb bereits bei kleinsten Reizen dessen Funktion erheblich
stören. Die Lymphatisch-Hypoplastische Konstitution z.B. äussert sich in
einer qualitativen und quantitativen Minderwertigkeit des Lymphsystems.
An den Wurzeln ansetzen
Als regenerierendes und immunstabilisierendes System vermag es hier nur
in vermindertem Ausmass der Schlackenelimination (Stoffwechseltoxine),
z.B. im Zwischenzellgevvebe, nachzukommen. Die Auswirkungen auf die Regeneration
der Schleimhautbezirke wie die der Nasenhöhlen- und Nebenhöhlen, generell
der oberenund unteren Atmungsorgane, Stirnhöhlen, Mandeln, Ohren etc.
sind deshalb meist sehr unerfreulich und können sich zu latenten Störzonen
entwickeln. Um deren Irritabilität zu kompensieren, ist der Organismus
daher gezwungen, die Auswirkungen der genannten Minderwertigkeit dieses
Systems, auf ein anderes Ausscheidungssystem, seien es die Nieren, die
Haut, der Darm oder die Lungen etc. zu übertragen. Gerade hier setzt die
Vielfalt der konstitutionellen Behandlungsmethoden an, indem versucht
wird, stärkend- und regulierend in ein
aus den Bahnen geratenes System zu wirken. Deshalb gilt: Eine Konstitutions-Behandlung
kann entscheidend dazu beitragen, die Schwachstellen des
Gesamtorganismus zu kompensieren. Die sehr umfangreiche Analyse der konstitutionellen
Gegebenheiten des Betroffenen versetzt den versierten Behandler in die
Lage, ein vielseitiges. Behandlungskonzept auszuarbeiten, das an den Wurzeln
der Störzone ansetzt. Sie geht weit über die Behandlung der aktuellen Problematik
hinaus und kann zu einer umfassehden Stabilisierung des Gesamtorganismus
führen. Zum Schluss sei gesagt: Die
Konstitutionsbehandlung ist nicht alles, aber ohne diese ist alles nichts!